Müllverbrennungsanlage erzeugt Strom und Fernwärme

IWB ist ein Schweizer Unternehmen in der Energie- und Wasserversorgung und Telekommunikation. Es versorgt und vernetzt seine Kunden in der Region Basel. IWB ist führend als Dienstleister für erneuerbare Energie und Energieeffizienz.

IWB strebt langfristig die erneuerbare Vollversorgung und somit den effizienten, umweltschonenden und wirtschaftlichen Umgang mit Energie an. Als EPC-Contractor und als unser direkter Kunde fungierte hier die Caliqua AG, ein im deutschsprachigen Raum führender Anbieter von thermischen Anlagen für kommunale Dienstleister und die Industrie.

Turbinenparameter:

  • Turbinenleistung:

    2.9 MW

  • Drehzahl:

    6194 rpm

  • Eintrittsdruck:

    4 bar abs

  • Eintrittstemperatur:

    197 °C

  • Austrittsdruck:

    1.81 bar abs

  • Turbinenleistung:

    2.9 MW

  • Drehzahl:

    6194 rpm

  • Eintrittsdruck:

    4 bar abs

  • Eintrittstemperatur:

    197 °C

  • Austrittsdruck:

    1.81 bar abs

„M+M optimiert konsequent die Turbinentechnik auf die gegebenen Rand- und Rahmenbedingungen hin. Bei Anlagenbau im Bestand ein großer Vorteil gegenüber Standardsystemen. M+M hat sich für uns als zuverlässiger Turbinenlieferant präsentiert und war dabei vor allem ehrlich, bodenständig, flexibel und kundenorientiert.“

Benedikt Gratwohl, Leiter Engineering Produktionsanlagen IWB

Müllverbrennungsanlage erzeugt Strom und Fernwärme

Das Ziel:

In der KVA Basel, dem bestehenden Müllheizkraftwerk der Stadt, wird Strom und Fernwärme in das komplexe Netzwerk der Stadt eingespeist und zusätzlich Prozessdampf für industrielle Abnehmer erzeugt. Nicht genutzter Überschussdampf auf der Niederdruckschiene von vier Bar sollte über eine neue Dampfturbine verstromt und damit der Gesamtwirkungsgrad der Anlage weiter gesteigert werden.

Mit dem Abdampf der Turbine sollte in einem neuen Heizkondensator Fernwärme erzeugt werden. Unser Lieferumfang bestand aus dem Turbinen-Generatorsatz mit dem Turbinensteuerschrank und dem Generator-Leistungsschalter.

Unsere Lösung nach Maß:

Es war uns möglich die Leistung bei der finalen Anlage auf 2,8 MW mehr als zu verdoppeln. Diese Prozessoptimierung erfolgte beispielsweise durch eine Überströmleitung für die Überlast, welche in der ersten Stufe der Turbine die Spitzen in der Dampfzufuhr entnimmt.  Neben dem Düsengruppenregelventil (DGRV) im Zudampf haben wir nach der zweiten Stufe eine Teilabsperrung für ein besseres Teillastverhalten konstruiert.

Ging man in der ursprünglichen Planung noch von einer Turbinenleistung von rund 1,8 MW in der Spitze aus, gelang es mit einer optimierten Integration der Turbine in den Prozess, die Leistung auf 2,8 MW zu steigern, und auch in Teillast die Turbinenleistung erheblich zu verbessern. 

Diese Optimierung der Turbine an den Prozess gelang in einer gemeinsamen Zusammenarbeit von M+M mit der Caliqua AG und der IWB. Sie wird beispielsweise erreicht durch eine Düsengruppenregelung im Zudampf, der Vergrößerung der Zudampf-Nennweite auf DN 500,  einer in der Turbine integrierten Überströmleitung der ersten Stufe für die Überlast und einer automatischen Teilabsperrung der zweiten Stufe in der Teillast. Für uns ein gutes Beispiel, was für ein großer Vorteil eine wirklich „maßgescheiderte“ Turbinenlösung für unsere Kunden bedeuten kann.

Der Projektverlauf:

Die größte Herausforderung bei diesem Projekt war eine räumliche. Die Anlage musste 30 Meter unter Bodenniveau installiert werden. Der dazugehörige Einbringschacht war ebenfalls räumlich stark begrenzt. Hier war Millimeterarbeit gefordert. Was natürlich bereits in der Konstruktionsphase bedeutete, die Konstruktion und das Volumen der Turbine an die Gegebenheiten anzupassen und im Einklang zu behalten. Unser Projektmanager Malte Beckmann hatte in dieser Zeit auf alle Komponenten ein Auge. So war der Leitsatz für uns bei einem Kunden aus der Schweiz: Die Turbine muss laufen wie ein Uhrenwerk!

Aktueller Stand:

Die Turbine läuft zur Zufriedenheit unserer Kunden seit der Inbetriebnahme im September 2013.